Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Bundespolizei und insbesondere die Bundespolizeidirektion Berlin ist mit ihren Mitarbeitern in den Focus der Medien geraten. Leider nicht durch die zahlreichen Erfolge und die tägliche professionelle Arbeit, sondern durch 3 Kollegen, die unserem Berufsethos nach den offiziellen Schilderungen nicht gerecht werden. Hier besteht der Verdacht, dass sie wiederholt Straftaten begangen haben und dies kann auf keinen Fall toleriert werden. Damit haben sie dem Ansehen aller Beschäftigten der Bundespolizei geschadet.
Die in den Medien geschilderte Motivationslage der Sicherung von Beförderungschancen kann nicht nachvollzogen werden. Nach unseren Informationen handelte es sich unter anderem um einen bereits ausbeförderten Kollegen. Wenn die Erfüllung von Kennzahlen der Grund dafür sein sollten, so kann man sich fragen, warum alle andere Kolleginnen und Kollegen sich offensichtlich nicht davon beeinflussen ließen und rechtmäßig ihren Dienst versehen haben.
Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe hat die Direktionsleitung der BPOLD Berlin sofort alle notwendigen und unaufschiebbaren Maßnahmen ergriffen und damit aus unserer Sicht richtig gehandelt. Eine Reaktion der Direktionsleitung durch eine Mitarbeiterinformation auf solche Vorfälle sollte vielleicht zukünftig nicht erst nach Veröffentlichung in den Medien erfolgen.
Wer die Veröffentlichung im Spiegel liest, der merkt recht schnell, dass hier offensichtlich Interna an die Presse weitergegeben worden. Damit hat die- oder derjenige nicht nur den Präsidenten der Bundespolizeidirektion Berlin, sondern alle Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei und aber insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Direktion Berlin unbegründet in Misskredit gegenüber der Öffentlichkeit gebracht.
Von dieser Art des Umgangs miteinander distanzieren wir uns ausdrücklich und vertrauen darauf, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch weiterhin in gewohnter Art und Weise , unbeeindruckt von den Gesamtgeschehnissen der vergangenen Tage ihren Dienst engagiert und professionell wie bisher durchführen.
Natürlich erwarten wir, dass dieser Vorfall vollständig aufgearbeitet wird! Dazu gehört auch, dass bestehende Verfahrensweisen kritisch überprüft werden.
Zielvereinbarungen und Controlling sind Instrumente der modernen Führung, welche dabei helfen sollen das Schiff auf Kurs zu halten. Doch sollte man sich auf solche Kennzahlen beschränken, die hierfür unbedingt notwendig und auch tatsächlich beeinflussbar sind.
Auch sollten sich die Führungskräfte auf die Tugenden der Mitarbeiterführung und die Grundsätze der kooperativen Führung besinnen und sich nicht als Manager eines Unternehmens sehen. Von unseren Führungskräften erwarten wir, dass sie nicht jeder Anweisung blind folgen sondern sie kritisch beleuchten.