von Sönke Nieting
Barack Obama kam erstmalig als US-Präsident in die Hauptstadt – und fast auf den Tag genau –
50 Jahre nach Kennedys legendärer „Ich bin ein Berliner“-Rede.
Das Besuchsprogramm des US-Präsidenten selbst ist schnell geschildert:
Landung der „Air Force One“ auf dem militärischen Teil des Flughafens TXL am Dienstag um 20:30 Uhr, anschließend Fahrt in der gepanzerten Limousine in Begleitung des Secret Service über abgesperrte Straßen ins Ritz-Carlton-Hotel am Potsdamer Platz, am Mittwoch dann militärische Ehren im Schloss Bellevue, Gespräch mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck, gemeinsame Pressekonferenz mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel, am Nachmittag eine zentrale Rede vor 4000 geladenen Gästen am Brandenburger Tor, am Abend ein festliches Abendessen in der Orangerie von Schloss Charlottenburg, schließlich Nachtflug zurück nach Washington…
Reine Berlin-Zeit, alles in allem: 25 Stunden und 5 Minuten.
Aus polizeilicher Sicht stellte sich das Programm des US-Präsidenten nach monatelanger logistischer Vorbereitung im Endeffekt als aufwendiger, jedoch unkomplizierter und pflegeleichter Einsatz da.
Als Highlight kann genannt werden, dass der Besuch des Jahres Aktivistinnen von Femen auf den Plan rief. Als die Limousine des US-Präsidenten an der Berliner Siegessäule in Berlin Tiergarten vorbeifuhr, rissen sich die Frauen ihre T-Shirts vom Leib und protestierten oben ohne, um ihre Forderungen in Szene zu setzen.
Zudem musste das Sony-Center am Potsdamer Platz kurzfristig geräumt werden. Ein entdeckter Gegenstand wurde mit polizeitechnischen Mitteln untersucht und stellte sich wenig später als harmlos heraus. „So wie die Schachtel im Starbucks-Café lag, mussten wir von einer Gefährdung ausgehen“, sagte ein Polizeisprecher den Medien.
Das Bombenwetter mit hohen Temperaturen von über 30 Grad Celsius forderte die 8000 Polizistinnen und Polizisten schon eher und führte sie bisweilen an ihre körperlichen Leistungsgrenzen.
Umso mehr konnten sich die eingesetzten Polizistinnen und Polizisten über den Einsatz des Betreuungsteams der DPolG freuen. Über die gesamte Einsatzzeit verteilte das DPolG-Team u.a. Softeis, Kalt- und Heißgetränke sowie Obst und Süßigkeiten an die Einsatzkräfte von Bund und Land.
Für das DPolG-Betreuungsteam ist es immer wieder schön zu erfahren, wenn Polizistinnen und Polizisten, die den DPolG-Service noch nicht kennen, mit dem Angebot angenehm überraschen werden können, während andere bereits ungeduldig auf das Team warten und es mehr als freundlich empfangen. Der DPolG-Bus gehört zu jeglichem Einsatz für etliche Kolleginnen und Kollegen aus Führung und Basis bereits zum festen Bestand des Erscheinungsbildes der Polizei im Einsatz.
(weitere Bilder findet ihr selbstverständliche wieder in der Galerie)